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Reise zu den grossen Flüssen

 

Diese Reise führte uns in den Norden von Namibia, in die Regionen der grossen Flüsse, welche in Angola entspringen, auf weit mehr als tausend Kilometern die Grenze zwischen den beiden Ländern bilden: Kavango,Oshikoto, Omusati und Kunene. Der Kunene-Fluss ist der einzige, der nach dem Flusslauf durch enge und weite Täler, durch Sand- und Dünengebiete dann im Westen in den Atlantik mündet. Die anderen grossen Flüsse Okavango, Cubango und Kwando fliessen in südöstlicher Richtung, mäandrieren an ihren unteren Flussläufen, bilden riesige, artenreiche Sumpfgebiete in Namibia und Botswana und versanden schliesslich in den riesigen, vor allem aus Sand bestehenden flachen "Pfannen", die geographisch auch zur Kalahari-Wüste gehören.

Viele dieser Gebiete sind gewaltig grosse Naturschutzparks und bieten einer unglaublichen Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren Schutz. Viele Parks sind grenzübergreifend zwischen Namibia, Botswana und Sambia geschützt. Dies ermöglicht die Tierwanderung je nach Vegetationssituation.

Man spricht davon, dass ein Viertel oder mehr der namibischen Bevölkerung hier in diesen nördlichen Gebieten lebt. Derzeit kommen aufgrund der jahrelangen Dürre und wegen des Hungers in Angola auch viele Flüchtlinge der Stämme der Himba und verwandter Volksstämme von dort illegal nach Namibia, da hier für die Menschen besser gesorgt ist. Himba-People leben hier im Norden oft noch sehr traditionell und zusammen mit den z.T ebenso traditionellen Herero fallen sie aufgrund ihrer äusserlichen Erscheinung auf:

Es ist für uns oft ein eindrücklicher Augenblick, diesen Menschen entlang der Reiseroute, auf Landstrassen und in kleinen Dörfern zu begegnen, die farbenfroh (Herero) und ursprünglich (Himba) mit Fellen und wenig Stoff gekleidet sind.

In Opuwo, der Hauptstadt der Kunene-Region, treffen sichtbar Welten aufeinander, wie wir dies nirgends sonst erlebt haben: im und vor dem Supermarkt, wo man quasi Alles kaufen kann, treffen sich herrschaftlich herausgeputzte Herero-Frauen in farbenprächtigen Kleidern im "Kolonialstil-Schnitt", junge traditionelle Himbamädchen und Frauen, die Butter für ihre Hautbemalung kaufen, drei Weisse (zwei davon wir), viele Namibier/innen aus verschiedenen Stämmen in westlicher Kleidung, ganz sichtbar arme Menschen, bettelnde Kinder, alte Männer.....

Es ist nicht immer einfach, den Fragen nach Nahrung, Geld und Dinge abkaufen zu begegnen: wir sind immer noch dabei, eine grundsätzliche Haltung zu finden, aber auch aus der Situation heraus zu reagieren: so haben wir eine Email-Tasse gekauft und geben unterwegs immer Wasser ab und auf die Bitte nach Nahrung haben wir immer Sultanien-Päckli bereit. Oft ist dies aber für die Fragenden oder Bettelnden eine Enttäuschung.

Menschen zu begegnen, mit ihnen in irgendeiner Form in Kontakt zu kommen, ist für uns als Reisende eine der eindrücklichsten Erfahrungen in diesem Land: so viel Offenheit, Unkompliziertheit, Hilfsbereitschaft, Lachen und Einblick gewähren ist ein Geschenk an uns. In diesen Situationen einfach und oft den Fotoapparat zu zücken, geht für uns nicht; es zerstört zu oft die eigentliche Begegnung und den Respekt vor dem Gegenüber. Wir fragen, wenn wir fotografieren möchten, da wir die interessanten Menschen nicht einfach zu Objekten des Kamerafokus machen möchten. Himba-People haben eine unkomplizierte Art: sie wissen, dass sie Geld verdienen können, wenn sie ihre Zustimmung zum Fotografieren gewähren. So sind einige Fotos entstanden und die Menschen entschieden selber, wie sie sich präsentieren.

Die Dörfer in den nördlichen Regionen sind oft geprägt von den Tin-Homes und auch von Krals und den Rundhäusern: zusammen bilden sie pro Familie eine kleine Siedlung. Die grösseren Orte sind multikulti: alle Arten von Behausungen, Melting-Pot von Menschen aus verschiedenen Stämmen und Traditionen, auch chinesische Firmen und Stoffläden (meine Enttäuschung), hochmoderne Verkaufs- und  Unterhaltsinfrastruktur (z.B. Toyota-Garage in Oshakati, die uns gratis eine Stunde lang unser Auto kontrolliert und Erfrischungen angeboten hat!).

 

unser Campingplatz ausserhalb von Rundu am Okuwango hatte eine eigene Platform am Fluss Okavango: auf einer Bootstour am Abend entstanden diese Fotos

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Kühe auf dem "Heimweg"

Krokodil am warten......

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Überschrift 1

eine wunderbare Stille.........

Morgenstimmung auf unserer Campsite bei der Nambwa Lodge (nur drei Campers, keine Lodge-Gäste) am Kwando River im Caprivi Strip.... und begleitet vom Schmatzen vom Hippo, welches keine 4 m von uns entfernt aus dem Wasser stieg und wieder hinein.......

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Afrika, Afrika.........

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"when going gets tough..... we get going..." war mal ein alter Toyota Werbeslogan.

True!

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Ovamboland zwischen dem Nordosten und dem Nordwesten ist eine flache, der Kalahari zugeordnete Gegend, in der verschiedene Stämme der Ovambo leben. Die Region ist von vielen Wasserläufen, kleinen Seen und Kanälen durchzogen, die die Fruchtbarkeit der Gegend fördern. Es gibt viel Weideland und reichen Fischfang. Nach der aussergewöhnlich guten Regenzeit in diesem Jahr ist alles grün, saftige Weiden und Kanäle, an denen gefischt wird, sind gut sichtbar. Den Menschen hier scheint es ökonomisch besser zu gehen: die Strassen sind gut gebaut, die Häuser moderner, d.h. die Rundbauten weniger und mehr gedeckte Stein- und Lehmhäuser, die beiden kleinen Städte verfügen über eine moderne und gute Infrastruktur.

Dennoch leben viele Menschen in den traditionellen Hütten, welche zusammen mit den Krals Familiengehöfte bilden.

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Von einfachen Märkten bis zu hochmodernen Verkaufs- und Betriebsfirmen, es gibt alles:

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Ein wichtiger Teil der Geschichte Namibias ist die Entstehung der Missionsbewegung, die im vorletzten Jahrhundert um 1840 herum ihren Anfang nahm. Wir konnten in den neuen Unterkünften der von Einheimischen betriebenen Nakambale Adventure Lodge in einem Zelt übernachten: Matta informierte uns mit grossem Sachwissen, mit Enthusiasmus, Herzlichkeit und Passion und brachte uns die Geschichte von Nakambale, einem finnischen Missionar, der 56 Jahre diese Station geleitet hat, näher. Er hat als Erster die Okavambo-Sprache phonetisch analysiert, alphabetisiert und die Einheimischen lesen und ihre Sprache in lateinischer Schrift schreiben gelernt. Martti Rautanen war gelernter Zimmermann: die Kirche wurde unter seiner Leitung 1898 aus Lehm und Holz mit Binsendach gebaut und besteht noch heute so. Die Fenster stammten aus Finnland!

Das afrikanische Nachtessen und die Gastfreundschaft waren wunderbar.

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unterwegs an den Kunenefluss........ begegnen wir vielen Menschen auf einem Platz, die Hirse stampfen.

Wir erfahren, dass neue angolanische Flüchtlinge angekommen sind und von namibischen Himbas Getreide und Kleidung erhalten haben.

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unsere nächste Campsite am Kunene..... tropisch, mit täglichen kürzeren oder längeren Regengüssen und natürlich den kleinen Feinden, die Mücken heissen.

Also erste Nacht im Bungalow, dann viel peaceful sleeping Spray, Nachtessen auf dem Holzdeck über dem Fluss.....

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und weiter westlich am Kunene an den Epupa Falls....... heiss, nachts ebenfalls tropisch heiss und schwitzende Wanderung an die Fälle und dem Fluss entlang........

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unterwegs dem Fluss entlang treffen wir auf dieses berühmte Spiel........

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die Wanderung war sehr spannend und schön, bei mehr als 35 Grad..... der Guide führte uns am Schluss zu seinem Dorf, wo wir auch den Dorf-Chif uns seine Familie kennenlernen konnten: seine Frau offerierte selber gebrautes Maisbier...... hat fantastisch geschmeckt!!! wir haben keine weiteren Fragen gestellt!

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Ankunft am Abend in Opuwo und die letzte Campsite dieser Reise.

©2021 Andrea Jungen & Ueli Lattmann. Erstellt mit Wix.com

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