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Unserer Reise durch Botswana ist diesmal eine 13-tägige Transit-Reise von Zimbabwe auf dem Weg zurück nach Namibia: wir haben keine konkreten Ziele, lassen uns einfach von einer km-mässig sinnvoll scheinenden Route von Ost nach West durch Gegenden treiben, die wir noch nicht kennen oder gerne nochmals besuchen möchten. Der Grenzübertritt ist professionell und problemlos, aber es ist Freitag-Abend bei unserer Ankunft in Francistown: erneut müssen nach so langer Zeit die SIM-Karte aktualisiert, genügend Gesprächs- und Datenguthaben geladen werden und fast zwei Stunden sind im Nu vorbei, da Freitag-Abend ist und in dieser umtriebigen Stadt alles auf den Beinen zu sein scheint. Freitag-Abend in Botswana bedeutet: Musik und Alkohol überall, getrommelt wird auch...... also ab in die 4x4 Woodlands Stopover Campsite 12 km ausserhalb der Stadt.
Von dort planen wir dann nach der Wetterprognose die Weiterfahrt nordwestlich zu den grossen Baobabs und den Salzpfannen und sind gespannt, ob diese passierbar sind.

Zeit verbringen wir auch in Sitatunga in Maun, dem Ausgangspunkt für viele Reisende in die grossen Nationalparks, bevor wir dann weiter nach Westen fahren, ein Stück dem Okavango-Fluss resp. Seitenarmen entlang und von dort zu den Tsodilo Hills, den Bergen der Götter.
Von da ist es nicht mehr weit zur namibischen Grenze, die wir an einem ganz kleinen Grenzübergang bei Dobe/Tsumkwe passieren.

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Schön gemütlich, fast ganz allein auf dieser ruhigen Campsite ausserhalb von Francistown mit perfekter Infrastruktur: welche eine Erholung, eine warme, saubere Dusche, Grillplätze, einfach alles in perfektem Zustand. Und wer diese frühen Störefriede kennt, weiss, welchen Lärm sie verursachen können.... aber schön und lustig sind sie.

Unser nächster Übernachtungsplatz heisst Planet Baobabs: sie sind einfach wunderbar! auf dem Gelände stehen mindestens 14 riesige, viele hundert Jahre alte Baobabs und die Atmosphäre ist bei jeder Tageszeit einzigartig. Wir haben bei unserem Platz sogar eine eigene Boma/Hütte.

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Nach unserer Ankunft trifft ein Paar ein mit einem Zugfahrzeug zum Wohnwagen: Kennzeichen SO/CH! und es stellt sich heraus, dass Rita und Peter Schwab seit 9 Jahren einfach reisen und ihren Wohnsitz in der Schweiz aufgegeben haben. Peter und Ueli schwatzen und plötzlich bemerkt Peter im Augenwinkel eine Bewegung auf einem Ast neben ihm:
hier kommt die Chamäleon-Bilder-Reportage über die anschliessenden 25 Min. nach der Entdeckung: von einem Strauch zum nächsten Baum

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Es fasziniert und ist wie in Lehrbüchern beschrieben: die Farbveränderung und die Bewegungen sind der Umgebung totel angepasst.

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Es ist kaum zu beschreiben, wie ein Baobab auf den kleinen Menschen wirkt, der ihn berührt. Die Dimensionen sind überwältigend und es sind Versuche, die Stimmung fotografisch festzuhalten: es gelingt mir nicht befriedigend. Aber ich muss diese Bäume immer wieder fotografieren......

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Es hat noch kaum gereg-net, die Gras- und Salzpfan-nen scheinen trocken: wir fahren aber nicht sehr weit, da die Strecke nach Kubu Island     6 Std benötigen würde. Durch dichten Mopanewald auf irgend-einer Spur finden wir zurück

Ein wichtiger historischer Baobab: Chapmans Baobab diente seit der Beschreibung 1870 durch James Chapman während Jahrzehnten Reisenden als Orientierung. Er ist 2006 umgefallen und dies sind die leidlichen Reste....... auch die Orientierungstafel ist nicht mehr das, was sie einmal war......

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Nach zwei Tagen fahren wir zu den Baines-Baobabs, Richtung Nxai-Pan Nationalpark: Th. Baines hat als Reisender im 19 Jarhundert diese Baobabs gemalt!
Unser Ali verschwindet fast bei diesen Giganten, von denen einige mehr als tausend Jahre alt sein sollen,

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einsamer, wunderbarer Übernach-tungsplatz

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Hier sind diese Salzpfannen feucht, wir dürfen nur dem Rand entlang fahren um d Risiken zu vermeiden, einfach einzusinken. Es ist 39 Grad und der Wind bläst heiss

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Regen und Sonne innert einer Stunde

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Vor ziemlich genau einem Jahr waren wir hier im Nxai-Pan Nationalpark, wo die gezeigten fantastischen Baobabs stehen und nördlich davon die berühmte weite Graspfanne auf salzigem Grund jährlich Tausenden von Gnus und Zebras Nahrung auf ihrer Wanderung gibt, sobald die Regenzeit angefangen hat.
Letztes Jahr haben wir aufgrund von Dauerregen und Schlamm diesen Ort fluchtartig nach langer Fahrt durch 35 km Tiefsand wieder verlassen und sind umgekehrt (wieder 35 km Tiefsand-Piste zurück)
Dieses Jahr fiel bisher kaum Regen und wir sehen Elefanten, Gnus und Zebras nur von weitem, die Migration hat noch nicht eingesetzt.

Aber diese Giraffen sehen uns neugierig zu, als wir auf der Sandpiste staubaufwirbelnd mit 40 km/Std. daherbrausen!

Die Elefanten treffen wir dann doch noch: nämlich an der Hauptstrasse nach Maun. Sie haben sich zu helfen gewusst in der Trockenheit und mit staatlicher Hilfe ihre Schlammlöcher gebastelt! Einfach Wasserleitungen ausbuddeln, Deckel zertrampeln oder verschieben, Wasserleitungen zertreten und schon sprudelt das ersehnte Nass ohne Unterbruch!

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Thamalakane-River direkt bei der Sitatunga Campsite ausserhalb von Maun.
Wir (lassen) waschen, tätigen Einkäufe für die nächsten 8 Tage, da wir nach Norden fahren und noch nicht ganz sicher sind über die Route

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Und ein bisschen was Kulturelles liegt auch drin: wir besichtigen die lokale Brauerei, wo ein hervorragendes Bier und ein geschmackvoller Gin hergestellt werden.
Hier die Braumeisterin im Einsatz und auch der
Brenn-Meister, die stolz sind über ihren Einsatzbereich und das Modeln......

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Die Weihnachtstage verbringen wir hier: die Nguma Lodge verfügt über einen schattigen, tropisch anmutenden Campsite an einer Lagune östlich vom Okavangofluss. Wir sind wieder fast die einzigen Gäste und es sind herrliche Tage. Telefon und Internet funktionieren seit einer Woche nach einem Blitzeinschlag nicht, irgendwann wird es repariert, Lösungen gibt es immer. Das Weihnachtsessen am 25. Dezember und die Bootsfahrt durch die Papyrusbestände an der Lagune bleiben unvergessen.

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Bis zum Gate der Nguma Lodge sind 12 km auf solcher Piste zu fahren
 

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Wir werden belohnt: einzigartig!

Ueli (man beachte den Guetzlisack, über einen ähnlichen wir bereits eine kleine Geschichte geschrieben haben auf dieser Reise) sitzt hier in dieser speziell affensicheren Buschküche: sie verfügt über Abwaschtrog, fliessend kalt und warm Wasser (solar), einen gemauerten Tisch und Stühle. Das Ganze ist offen, aber überall mit Hühnergitter gesichert.
Einziges Problem:
wenn Andrea zwar die ganze Umgebung laufend zu beobachten meint (man weiss ja nie, wann sich die Freunde anpirschen), die Türe zur Buschküche offen lässt, zum Auto geht und Ueli am Feuerplatz hinter sich plötzlich Geschrei hört, selber nach Andrea schreit, diese zur Küche zurück rennt, die Affen sich auf die Bäume flüchten, ein Oberschlauer merkt, dass nun niemand mehr beim Auto ist und sich anschickt, die Wohnkabine zu inspizieren und schliesslich Alle schreien und fuchteln......

Am anderen Tag ohne Bananen: die kleinen Freunde (Hassliebe!) sind wieder da, schleichen sich an, spielen..... es ist wirklich unterhaltsam und sie begnügen sich nun mit den Früchten auf dem Baum

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gemütliche und stimmungsvolle Weihnachtstage sind es dennoch, aber wir vermissen auch Vieles aus der Heimat

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Fahrt durch die Lagune und entlang der Papyrus-Sümpfe im Okavango Delta

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Der Papyrus wird grün geerntet, flach gepresst und geschlagen, dann verwoben. Es entstehen grosse, starke und dennoch flexible Matten, die zu Wänden verarbeitet werden können und ganz leicht sind.

Hier unsere Dusch- und Toiletten-Wand auf der Campsite.


 

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Nach drei schönen Weihnachtstagen mit einem wunderbaren Nachtessen und spannenden Gesprächen mit einem jungen Paar fahren wir zu den heiligen Bergen Tsodilo Hills, die seit 2001 von der Unesco als erste Stätte von Felszeichnungen in Afrika in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Diese Hügel, welche den höchsten Berg Botswanas bilden, sind heilige Stätten der Buschmänner, der San-People. Die abgeschiedene Lage und die besondere Formation der Hügel, verbunden mit der grossen geschichtlichen und spirituellen Bedeutung, haben dazu geführt, dass die Tsodilo Hills bis heute eine faszinierene Ausstrahlung haben.
Allerdings erschliesst sich einem diese besondere Atmosphäre  voller Mystik und Magie erst beim Erwandern, beim Klettern und beim Zeichnungen entdecken: dies ist nur unter der Führung eines Guides möglich.
Es regnet an diesem Morgen und die Stimmung auf der mehrstündigen Wanderung im Dunst und Nebel ist ganz besonders.

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Die Felsformationen bilden drei Haupthügel:
den Male-Hill, den Female-Hill und den Child-Hill.
Alle haben eine spezielle Bedeutung und noch heute finden Rituale hier statt.
Oft sind die Felsen mehrere dutzend Meter hoch, viele Malereien befinden sich unter geschützen Felsvorsprüngen, überhängenden Felsen und in Höhlen

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In den Tsodilo Hills finden sich 4500 Malereien, vor allem Tierdarstellungen. Die Ausgrabungen zeigen Funde aus der Zeit vor etwas 20'000 Jahren.
Sie legen Zeugnis ab von dem ungeheuren Aktionsradius der einstigen Jäger und Sammler, die mit den Tierdarstellungen Hinweise darauf geben, wie vielseitige die Tierwelt damals war.

Wir warten das Ende des Regens in der Schlafhöhle ab.............und erfahren von unserem Guide Thebe nicht nur Historisches, sondern auch über seine Einschätzung vom Leben im Dorf heute.

Auf meine Frage nach Schlangen bestätigt er, dass hier die schwarze Mamba, die Puffotter und die Speikobra heimisch sind. Meine weitere Frage, was denn nach allfälligen Bissen hier an diesem abgelegenen Ort zu geschehen habe und wie die San solche Bisse behandeln, meint er einfach: "it never happens here, it's a holy mountain....."

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Blick beim Klettern auf die Kalahari: eine unermessli-che Weite bis ganz in den Süden des Landes ....

und der
Male Hill

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Unsere Weiterfahrt bringt uns zurück an den Okavango und von dort in einer Schleife wieder nach Western zum Grenzübergang nach Namibia. Ein letztes Mal Fluss-Stimmung und Palmen, bevor wir in trockenere Gebiete reisen.

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Die Strasse wird grad renoviert, irgendwie fährt man halt einfach seitlich vorbei......

letze Nacht in Botswana: am Swamp Stop Campsite an einem Seitenarm des Okavango

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Weiter durch das zunehmend trockener werdende West-Boswana: mitten auf der Strassen können innert eines weniger Tage Termitenhügel entstehen. Kühe grasen am Strassenrand, ganze Herden lagern auf der Strasse, lieben offenbar auch die Wärme und den heissen Staub. Kaum Dörfer, kaum Menschen, denen wir begegnen.
Nach vier Stunden erreichen wir die Grenze.

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Grenze Botswana-Namibia in Dobe

Botswanische Grenzgebäude und eine herzliche, professionelle Grenzbeamtin im kleinen hellblauen Häuschen.

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Ueli und Andrea schlafen gemütlich und gut  in ihrem Bett im Ali, der diese Nacht auf der Tsumkwe Country Lodge Campsite in Tsumkwe/Namibia steht.
Unsere letzte Reise-Etappe 2022-2023 beginnt.

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©2021 Andrea Jungen & Ueli Lattmann. Erstellt mit Wix.com

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