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Kalahari und Namib

Diese Reise führte uns in den Südosten und Südwesten von Namibia, in die grossen Savannen-, Sand-, Dünen- und Steinwüsten-Gebiete, die - wie überall in diesem Land - so vielseitig, farblich wunderschön, geologisch spannend und zum Erleben einfach von unermesslicher Weite, Stille und Schönheit geprägt sind.
Wie beschreibt man Stille? Wie beschreibt man sanften Wind, den man kaum hören kann, weil ihm kein Widerstand geboten wird, sich nur die kleinen Gräser leicht bewegen und man selber den Hauch auf der Haut willkommen heisst in der Hitze, der um diese Jahreszeit die Spitze gebrochen ist?
Dieser Wind, der schnell stärker werden kann, mit Brausen über die Landschaft fegt, Staub aufwirbelt, in der Nacht am Auto rüttelt, der Kälte bringt und uns dankbar sein lässt für die warme Decke, mit der wir 4° gut überstehen, bis am Morgen am Horizont um ca. 7 Uhr die Sonne aufgeht und nach einer knappen Stunde mit warmen Strahlen die Kälte vertreibt. Diese Morgenfrische, wenn die ersten Strahlen durch die Kameldornakazien-Bäume scheinen, ist umwerfend: der Blick in die wunderbare Natur, Vögel oder  Springböckchen in der Nähe, eine Tasse frischen Kaffee in der Hand....
Wir haben auf dieser Reise erneut herzliche, interessante und begeisterte Menschen kennengelernt: Menschen, die seit Generationen oder seit Jahrzehnten nach ihrer Einwanderung mit ihrem Land verbunden sind, die ihre Farmen betreiben, sich und ihre Arbeit immer wieder neu erfinden müssen, von vorne begannen, wenn z.B. der Absatz der Karakul-Wolle oder -Felle nicht mehr möglich war, wenn die mehrjährige Dürre das gängige Farming verunmöglichte, wenn Tourismus-Bedürfnisse neue Anforderungen stellten, wenn politische Gegebenheiten sich änderten......
Immer waren unsere Begegnungen von gegenseitiger Offenheit, Interesse, Herzlichkeit und Wärme geprägt. Dies ist es, was Reisen in diesem wunderbaren Land so erfüllend macht, auch wenn wir uns der vielen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen bewusst sind, die bestehen. Die Menschen hier sind auf ihre Weise grundsätzlich "Lebenskünstler", wir haben grossen Respekt vor ihrer Vielseitigkeit, ihren Fähigkeiten, ihrer Offenheit, Zuversicht und ihrem Durchhaltevermögen, auch ihrem Zusammenhalt.

 

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Von Swakopmund Richtung Solitaire, über den Spreetshoogte-Pass nach Namibgrens, einer seit Jahrzehnten bestehenden Gästefarm auf 1840 MüM. auf einer herrlichen Hochebene: die Passstrasse ist sehr steil, mit Pflastersteinen befestigt!
Auf der Reise treffen wir immer wieder auf Straussenpaare.......

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Der Campingplatz besteht aus 10 kleinen Plätzen, perfekt und diskret in den Felsen, Dusche (Warmwasser dank Donkey-Ofen) und Klo sind in Felsnischen gebaut und Freiluft: beide mit fantastischer Aussicht auf die Ebene und die Felsformationen. Ab und zu werden wir beobachtet, vor allem in der Dämmerung.... und wir sind froh, dass die Distanz von ca. 30 M nicht unterschritten wird: Paviane sind lustig aus der Ferne, in der Nähe sind sie unerschrockene Diebe und manchmal angriffslustig.

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Der allgegenwärtige Windmotor......

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Donkey anfeuern..... und dann ein paar Stunden später heiss duschen!

Wandern ohne ab und zu Schuhe zu leeren geht nicht: Sand, Steinchen, kratzende Grassamen........andere sind das eher gewohnt, wie diese beiden Mädchen, die die tägliche Holzration im Flussbett sammeln.

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Hardap-Staudamm: seit vielen Jahren erstmals voll und Ort grosser Neugier der Namibier

"alte Farm" Campsite in Stampriet, einem kleinen Ort im traditionell grossen Frucht- und Gemüseanbaugebiet um Mariental, das reich an gutem, kalkhaltigem Grundwasser ist: hier wachsen Trauben, Tropenfrüchte, Gemüse jeglicher Art.

Sache gitts....... ! die Orte gibts tatsächlich!

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Durch das Auob- und das Olifants-Valley zur Kalahari Game Lodge Campsite: die roten Dünen verlaufen immer von Norden nach Süden, die typische Landschaft der Kalahari erscheint. Die Campsite ist in einem trockenen Flussbett gelegen, uralte Kameldornakazien und Büsche bilden eine wunderschöne Landschaft, bieten Schutz für die Tiere, die wir oft in unserer unmittelbaren Nähe sehen.

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Zwei Safari-Drives am frühen Morgen, allein mit einem Guide, mit Mützen, Daunenjacken, Handschuhen und Decken über den Knien führen uns zu vielen weiteren Tierbegegnungen.....auch mit dem König der Wüste: unvergesslich, eindrücklich, einmalig.

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Über Keetmanshoop, Regionshauptstadt der Karasregion und ein sehr hübsches Städtchen, wollten wir in die Gegend der Köcherbaum-Wälder (Quivertrees) und der grossen Steine reisen, um dort etwas Zeit zu verbringen: gleichzeitig ist dieser Ort eine Fundstelle des Mesosaurus-Fossils, eines mehr als 290 Mio Jahre alten Meeresbewohners, welches vom Farmer Giel und dessen Sohn vor ca 30 Jahren per Zufall gefunden wurde. Die Begegnung mit Giel und seine Führung auf seinem Farmland zu den Mesosaurus-Fundstellen war einzigartig!

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Drei Tage hier an der Grenze zu Südafrika in der Kalahari: einfach fantastisch.
Die Weiterreise war lustig: Dünensurfen! so weit das Auge reichte, zeigten sich rote Dünen und eine weisse Strasse......

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Richtung Osten nach Lüderitz an den Atlanktik.......
und die dunkle Wolke am Horizont entpuppte sich als Dieselzug, der auf einer geraden Strecke mehr als 1000 Höhenmeter vom Meer nach Keetmanshoop zu überwinden hat und in unglaublichem Schneckentempo durch die Berge und Wüste kriecht, erbaut 1908, um Material, das vor allem aus Deutschland angelandet wurde, ins Landesinnere zu transportieren

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Die grosse Bucht südlich von Lüderitz: sehr einsam derzeit, mystisch.....alles etwas verkommen, leblos wirkend

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Besuch in Kolmanskoop: eine Geisterstadt, verwittert, verfallen und dennoch voller Lebenszeichen aus der Zeit der ersten 20 Jahre des letzten Jahrhunderts. Hier wurden beim Eisenbahnbau die ersten Diamanten gefunden, eine kleine Stadt in der Wüste mit unvorstellbarem Reichtum gebaut, inkl. Theater, täglichem Brötchen- und Eis- Lieferdienst in alle Häuser und dies in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher wohl kaum gedacht werden kann. Wasser wurde aus Südafrika mit Schiffen und Eselskarren antransportiert, es gab Läden, Bars, Schulen, Kegelbahn, elektrischen Strom, Telefon und den ersten Röntgenapparat in Afrika (bei Verdacht auf Diamantendiebstahl). Wir blieben nicht lange..... die Situation war irgendwie beklemmend, trotz des Staunens über so viel Dekadenz und irgendwie schien uns die Härte des Lebens der Arbeiter immer noch wahrnehmbar........

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Die Fahrt auf der D707 entlang der Namib-Wüste nach Norden erhellte unsere Stimmung: die fantastische Weite, die Stille, die leichten Pastellfarben der in der Ferne liegenden Berge, die wilden Oryxantilopen-Herden in der Ferne und schliesslich die Ankunft auf der Koiimasis Ranch Campsite, wo wir einmal mehr ganz alleine waren und ein kleines Tal für uns hatten!

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Koiimasis Campsite: Felsen direkt bei unserer Campsite (auch hier mit Warmwasserdusche, aber solar) und so viele wunderschöne Formen und Farben......aber schon bald zeigte es sich, dass wir nicht so ganz alleine waren.......

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Mein Birnendieb......

Auf der Farm werden kleine Strausse aufgezogen, von einem Huhn, die sie das picken lehren soll....

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Klippschliefer: Dutzende putzige Kerlchen

....und der typische Windmotor, der Grundwasser pumpt aus 190M Tiefe steht selbstverständlich auch da

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NAMIB: die älteste, grosse, unendliche und farbige Wüste

Auf unserem Weg nach Norden machten wir in Sesriem nochmals Halt, um den Deadvlei zu besuchen

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Letzter Abend dieser Reise, Tsondab Valley bei Hans und Kristin Schreiber

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Aussicht vom Lokus der Tsondab Valley Campsite auf das Tal.....

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Ein schönes Sinnbild......

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Was er wohl grad denkt......?

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